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Es ist das neueste Gerücht in der Welt der Zahn- und Mundhygiene und es hält sich bereits seit einigen Jahren hartnäckig. Vor allem Natur- und Umweltbewusste vertreten die Meinung, dass das Fluorid in den Zahnpasten schädlich sei und die Zahnhygiene verschlimmern würde, anstatt wie angepriesen zu verbessern. Das Hauptargument hinter dieser Aussage ist, dass nur kranke Patienten den behandelnden Zahnärzten und der Pharmaindustrie Geld einbringen und diese deshalb schädigende Substanzen in die Zahnpasta einbauen, so dass selbst herausragende Hygiene nicht vor Karies und Löchern schützt. In manchen Fällen mag dies zutreffen, vor allem wenn der Zahnarzt in Regensburg bei Karies sofort Bohren möchte und teure Behandlungsmethoden vorschlägt, ohne auf Alternativen einzugehen. Die meisten Zahnärzte sind jedoch an Ihrer Mundhygiene interessiert und nicht auf den eigenen Profit.

 

Doch, stimmt dieses Gerücht denn nun? Ist Fluorid tatsächlich schädlich? Erst vor einigen Jahren gab es einen Fall in Großbritannien, bei dem die schädliche Wirkung des Fluorids nachgewiesen werde konnte. In diesem Fall hatte sich eine Britin täglich einen Liter schwarzen Tee gemacht, jedoch hat sie nicht nur einen Teebeutel verwendet, sondern gleich 100 bis 150 Teebeutel auf einmal. Das im Schwarztee enthaltene Fluorid hat sie dadurch in viel zu hohen Mengen eingenommen, wodurch ihre Knochen und ihr Gebiss stark geschädigt wurden. Die Überdosierung des Spurenelements ist normalerweise jedoch nicht möglich, da Zahnpasten aus maximal 0,15 Prozent aus Fluorid bestehen. Eine Überdosierung findet jedoch nur statt, wenn man täglich zwischen 10 bis 25 Milligramm Fluorid über 10 Jahre hinweg einnimmt. In geringen Mengen, wie in deutschen Zahnpasten, ist dies also keineswegs der Fall, vorausgesetzt Sie essen nicht täglich eine Tube Zahnpasta.

 

Im Gegenteil zu den hartnäckigen Gerüchten bestätigen unabhängige Institute sogar die Wirksamkeit des Spurenelementes. So pocht Stiftung Warentest bereits seit Jahren auf die Verwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten und jede Paste ohne Fluorid fällt bei den Tests direkt durch. Fluorid verhindert nämlich fast 40 Prozent der Kariesfälle, da es sich bei jedem Zähneputzen in das Gitter im Zahnschmelz einlagert und einen Schutzfilm um den Zahn legt, so dass Säure nicht bis zum Schmelz durchdringen kann. Zudem erleichtert das eingelagerte Fluorid den Einbau von Mineralien im Zahn. Dabei sollten Erwachsene Zahnpasten verwenden, deren Anteil nah am Grenzwert von 0,15 Prozent liegen. Durch das hochdosierte Fluorid steigt die Schutzfunktion gegenüber Karies und bei ordnungsgemäß0er Anwendung kann trotzdem keine Überdosierung stattfinden.

Spezielle fluoridhaltige Mundspülungen und Zahngele sind übrigens nicht nötig, außer es bestehen trotz ausreichender Hygiene immer wieder Kariesprobleme. Lässt sich das Problem mit der Karies also nicht allein durch Zahnpasta beherrschen, können Gele und Mundspülungen mit Fluorid durchaus Sinn machen und helfen. Wer zusätzlich beim Essen seinen Zähnen etwas Fluorid zurückgeben möchte, der kann auf Salz setzen, das mit Fluorid angereichert wurde. Auch hier braucht man keine Bedenken zwecks einer Überdosierung haben, da das Salt höchstens 0,25 Milligramm pro Gramm enthält. Somit ist auch das Salz also deutlich geringer dosiert, als die Mengen, die schädigend wären.

 

Bei Kindern sieht das ganze jedoch schon wieder anders aus. Hier liegt das Problem darin, dass sich das Fluorid in die nachwachsenden zweiten Zähne ablagern kann und dort unschöne weiße Flecken entstehen. Dies ist jedoch ein rein kosmetisches Problem. Trotz allem sollte bei Kleinkindern in keinem Fall die Höchstgrenze von 0,05 Milligramm pro Körpergewicht kommen, da sonst eben genannten Flecken entstehen. Kleinkindern sollte daher mit speziellen Kinderzahnpasten die Zähne geputzt werden, um eine Zahnfluorose zu vermeiden. Sobald der erste bleibende Zahn durchgewachsen ist, ist die Gefahr jedoch gebannt und spätestens ab einem Alter von sechs Jahren können Kinder mit einer Zahnpasta für Erwachsene ihre Zähnchen putzen.

 

Die Zahnärzte und Kinderärzte in Deutschland sind sich bei Kleinkindern jedoch in einem Punkt noch uneinig, nämlich ob es reicht, den Kindern mit einer Kinderzahnpasta die Zähne zu putzen, oder ob Vorschulkinder lieber spezielle Fluoridtabletten einnehmen sollten. Kinderärzte sind der Ansicht, dass Zähne putzen allein nicht ausreiche und die Eltern deshalb lieber Tabletten verabreichen sollten. Sollte man dies tun, muss man dann jedoch auf fluoridhaltiges Salz verzichten, da es sonst zu einer Überdosierung kommen kann. Zahnärzte hingegen sind der Meinung, dass zweimal am Tag das Putzen der Kinderzähne vollkommen ausreichend ist, um die Zähne vollständig zu schützen. Außerdem sollten Kinder das Fluorid nicht unnötig schlucken, so die Aussage der deutschen Zahnärzte.

 

Letztendlich liegt die Entscheidung also bei Ihnen, ob Sie lediglich die Zähne putzen, zusätzlich mit Fluorid angereichertes Salz verwenden oder andere Präparate einnehmen. Fluorid in geringen Mengen ist in jedem Fall nicht schädlich, sondern im Gegenteil sogar gesundheitsfördernd und man braucht auf keinen Fall Angst vor diesem Spurenelement zu haben. Zumindest nicht, wenn man nicht vorhat 150 Beutel schwarzen Tee am Tag zu trinken.

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